Artikel aus der Simmentalzeitung zum 20. Suppentag 2017
Lenker Suppentag – eine Erfolgsgschichte
Am 8. November fand der 20. Suppentag der 1. – 4. Klassen der Volksschule Lenk statt. Ein guter Grund um auf seine Geschichte zurück zu blicken:
1998 pflanzte der Lehrer Jürg Niederhauser im NMM-Unterricht mit seiner Klasse Kartoffeln an. Im Herbst wollte er diese verwerten und einen Zustupf für die Klassenkasse erwirtschaften. Also holte er die Idee des Suppentags von seinem Heimatort Eriswil im Emmental an die Lenk. Die Schüler und Schülerinnen sammelten im Dorf Suppenbestellungen. Die Kartoffeln und weitere Gemüse wurden von den Kindern gerüstet und geschnitten. Der damalige Küchenchef des Restaurants Löwen bereitete anschliessend eine Kartoffelsuppe zu, die von den Käufern abgeholt wurde. 120 Liter Suppe gingen im ersten Jahr über den Verkaufstisch.
Bereits im folgenden Jahr wechselte die «Suppenküche» ins Hotel Krone und der Küchenchef Konrad Hofmann kochte fortan jedes Jahr mehr Suppe. Dieser zweite Suppentag wurde bereits auf die vier ersten Klassen der Dorfschule Lenk ausgeweitet. Das hat den Vorteil, dass die Vorarbeiten besser verteilt werden können: die ersten beiden Klassen bemalen, verzieren und hängen die Werbeplakate auf; die dritte und vierte Klasse holt im ganzen Dorf die Bestellungen ein. Die Kinder aller 4 Klassen engagieren sich beim Rüsten und Schneiden der Kartoffel- und Gemüseberge.
Zusammen mit der Suppe konnten immer auch Wienerli und Schweinswürste bestellt werden. Bis 2007 wurden immer die beiden Dorfmetzgereien Tschanz und Stalder berücksichtigt. Ab 2008 stand «nur» noch die Metzgerei Tschanz zur Verfügung und seit diesem Jahr liefert die Bergmetzgerei Schläppi die Würste.
2011 hatte sich die Bestellmenge bereits auf 463 Liter erhöht. Immer mehr Kunden wollten spontan Suppe kaufen. Um diesem Wunsch gerecht zu werden, wurden neu auch abgefüllte Liter Kartoffelsuppe in Milchflaschen auf dem Kronenplatz angeboten.
2012 wurde die 500 Liter-Menge geknackt. Im selben Jahr wechselte das Hotel Krone die Hand - von der Familie Messerli an Herrn Zäch. Die grosszügige Unterstützung durch die Kronenbesitzer und ihren Chefkoch wurde fortgesetzt. Konrad Hofmann belegte weiterhin die, im November geschlossene, Kronenküche mit der Gemüseverarbeitung. 2013 richtete die Schule eine eigene Homepage für den Suppentag ein: suppentag-lenk.weebly.com. Dort können Bilder vergangener Suppentage betrachtet und Bestellungen aufgegeben werden.
2014 brachte einen neuen Bestellrekord mit 565 Litern Suppe. Für Konrad Hofmann bedeutete dies, dass er zeitlich (mit neun Stunden Suppe kochen am Vortag des Suppentages) am Rande des Möglichen stand. Er fand eine Lösung: Seit drei Jahren arbeitet er nun mit dem grossen Kippkessel und der Kippbratpfanne. Das ermöglicht das Kochen von 100 Litern Suppe in einer Stunde.
2017 das Jubiläumsjahr: 678 Liter Suppe wurden bestellt, dazu kamen die 50 Liter-Flaschen und Reserve: Ca. 770 Liter Suppe wurden hergestellt! Zum Dank für all die treuen Kunden haben die Klassen farbige Blätter ausgestanzt und die, von Chocolat Frey gesponserten, Schoggiherzen drauf geklebt. Jedes Kind der dritten und vierten Klasse hat im Unterricht seinen eigenen Jubiläums-Button gestaltet und ihn stolz beim Verkauf auf dem Kronenplatz getragen.
Was bleibt den Schülerinnen und Schülern von diesem Anlass? Sicher mal der Batzen in die Klassenkasse, der in den vergangenen Jahren immer für einen kulturellen Anlass genutzt werden konnte: Vorstellungen im Cinéma Lenk, mehrere Besuche im Stadttheater Bern, eine Aufführung von Jim Knopf im «das Zelt», zwei Aufführungen von Lempen Puppets im Schulhaus Lenk. Es bleiben auch die Erinnerungen an die Begegnungen an der Haustür der Kunden beim Aufnehmen der Bestellungen, die tränenden Augen beim Zwiebeln Schneiden, der Geruch des Selleries, der noch lange im Schulhaus hängen bleibt, die Erfahrung, mal in einer richtigen Hotelküche arbeiten zu dürfen, über längere Zeit zu rüsten und zu schneiden, hinter dem Verkaufstisch zu sitzen und mit Geld zu rechnen, Suppe schöpfen, und, und, und.
Ganz herzlichen Dank im Namen der Lehrerinnen, Lehrer und Kinder der 1. – 4. Klasse Lenk an alle, die uns so tatkräftig unterstützen: Allen voran an Konrad Hofmann, der uns seine Erfahrung, sein Können und viel seiner Freizeit schenkt, an die vielen langjährigen und neuen Kunden, die gerne Suppe und Würste essen und geduldig auf dem Kronenplatz mithelfen, an die Besitzer/Verwalter des Hotels Krone, dass wir die Küche und den Kronenplatz brauchen dürfen und an alle, die uns sonst in einer Form unterstützen.
G. Schmocker
Am 8. November fand der 20. Suppentag der 1. – 4. Klassen der Volksschule Lenk statt. Ein guter Grund um auf seine Geschichte zurück zu blicken:
1998 pflanzte der Lehrer Jürg Niederhauser im NMM-Unterricht mit seiner Klasse Kartoffeln an. Im Herbst wollte er diese verwerten und einen Zustupf für die Klassenkasse erwirtschaften. Also holte er die Idee des Suppentags von seinem Heimatort Eriswil im Emmental an die Lenk. Die Schüler und Schülerinnen sammelten im Dorf Suppenbestellungen. Die Kartoffeln und weitere Gemüse wurden von den Kindern gerüstet und geschnitten. Der damalige Küchenchef des Restaurants Löwen bereitete anschliessend eine Kartoffelsuppe zu, die von den Käufern abgeholt wurde. 120 Liter Suppe gingen im ersten Jahr über den Verkaufstisch.
Bereits im folgenden Jahr wechselte die «Suppenküche» ins Hotel Krone und der Küchenchef Konrad Hofmann kochte fortan jedes Jahr mehr Suppe. Dieser zweite Suppentag wurde bereits auf die vier ersten Klassen der Dorfschule Lenk ausgeweitet. Das hat den Vorteil, dass die Vorarbeiten besser verteilt werden können: die ersten beiden Klassen bemalen, verzieren und hängen die Werbeplakate auf; die dritte und vierte Klasse holt im ganzen Dorf die Bestellungen ein. Die Kinder aller 4 Klassen engagieren sich beim Rüsten und Schneiden der Kartoffel- und Gemüseberge.
Zusammen mit der Suppe konnten immer auch Wienerli und Schweinswürste bestellt werden. Bis 2007 wurden immer die beiden Dorfmetzgereien Tschanz und Stalder berücksichtigt. Ab 2008 stand «nur» noch die Metzgerei Tschanz zur Verfügung und seit diesem Jahr liefert die Bergmetzgerei Schläppi die Würste.
2011 hatte sich die Bestellmenge bereits auf 463 Liter erhöht. Immer mehr Kunden wollten spontan Suppe kaufen. Um diesem Wunsch gerecht zu werden, wurden neu auch abgefüllte Liter Kartoffelsuppe in Milchflaschen auf dem Kronenplatz angeboten.
2012 wurde die 500 Liter-Menge geknackt. Im selben Jahr wechselte das Hotel Krone die Hand - von der Familie Messerli an Herrn Zäch. Die grosszügige Unterstützung durch die Kronenbesitzer und ihren Chefkoch wurde fortgesetzt. Konrad Hofmann belegte weiterhin die, im November geschlossene, Kronenküche mit der Gemüseverarbeitung. 2013 richtete die Schule eine eigene Homepage für den Suppentag ein: suppentag-lenk.weebly.com. Dort können Bilder vergangener Suppentage betrachtet und Bestellungen aufgegeben werden.
2014 brachte einen neuen Bestellrekord mit 565 Litern Suppe. Für Konrad Hofmann bedeutete dies, dass er zeitlich (mit neun Stunden Suppe kochen am Vortag des Suppentages) am Rande des Möglichen stand. Er fand eine Lösung: Seit drei Jahren arbeitet er nun mit dem grossen Kippkessel und der Kippbratpfanne. Das ermöglicht das Kochen von 100 Litern Suppe in einer Stunde.
2017 das Jubiläumsjahr: 678 Liter Suppe wurden bestellt, dazu kamen die 50 Liter-Flaschen und Reserve: Ca. 770 Liter Suppe wurden hergestellt! Zum Dank für all die treuen Kunden haben die Klassen farbige Blätter ausgestanzt und die, von Chocolat Frey gesponserten, Schoggiherzen drauf geklebt. Jedes Kind der dritten und vierten Klasse hat im Unterricht seinen eigenen Jubiläums-Button gestaltet und ihn stolz beim Verkauf auf dem Kronenplatz getragen.
Was bleibt den Schülerinnen und Schülern von diesem Anlass? Sicher mal der Batzen in die Klassenkasse, der in den vergangenen Jahren immer für einen kulturellen Anlass genutzt werden konnte: Vorstellungen im Cinéma Lenk, mehrere Besuche im Stadttheater Bern, eine Aufführung von Jim Knopf im «das Zelt», zwei Aufführungen von Lempen Puppets im Schulhaus Lenk. Es bleiben auch die Erinnerungen an die Begegnungen an der Haustür der Kunden beim Aufnehmen der Bestellungen, die tränenden Augen beim Zwiebeln Schneiden, der Geruch des Selleries, der noch lange im Schulhaus hängen bleibt, die Erfahrung, mal in einer richtigen Hotelküche arbeiten zu dürfen, über längere Zeit zu rüsten und zu schneiden, hinter dem Verkaufstisch zu sitzen und mit Geld zu rechnen, Suppe schöpfen, und, und, und.
Ganz herzlichen Dank im Namen der Lehrerinnen, Lehrer und Kinder der 1. – 4. Klasse Lenk an alle, die uns so tatkräftig unterstützen: Allen voran an Konrad Hofmann, der uns seine Erfahrung, sein Können und viel seiner Freizeit schenkt, an die vielen langjährigen und neuen Kunden, die gerne Suppe und Würste essen und geduldig auf dem Kronenplatz mithelfen, an die Besitzer/Verwalter des Hotels Krone, dass wir die Küche und den Kronenplatz brauchen dürfen und an alle, die uns sonst in einer Form unterstützen.
G. Schmocker